Lebenslagen & Verfahren

Auf dieser Seite haben wir für Sie typische Situationen aufgelistet, in denen Sie - privat oder geschäftlich - Verwaltungsdienstleistungen in Anspruch nehmen können oder müssen. Klicken Sie einfach auf das Stichwort, das Ihre Situation am besten beschreibt. Sie erfahren dann zum Beispiel, an wen Sie sich wenden müssen, was wann zu tun ist, welche Rechte und Pflichten Sie haben, welche finanziellen Hilfen Ihnen zustehen und welche steuerlichen Auswirkungen es gibt.

Lebenslagen

Gewalt in der Schule

Raufereien und kleine Auseinandersetzungen an Schulen gab und gibt es immer. Erfahrungsgemäß üben nur wenige Täterinnen oder Täter massive körperliche Gewalt aus. Psychische Gewalt, die sich als Beleidigung und Drohung, Einschüchterung, Erpressung oder Lächerlich machen zeigt, ist häufig verbreitet. Erfolgen solche Schikanen und Ausgrenzungen wiederholt und über einen längeren Zeitraum und treffen einen Mitschüler bzw. eine Mitschülerin, die sich nicht wehren kann, wird von "Mobbing" gesprochen. Mobbing ist kein Konflikt, sondern geschieht in einem Machtgefälle zwischen einer stärkeren Person und einer schwächeren.

Was können Schülerinnen und Schüler tun, um sich dagegen zu wehren? Wo bekommen sie Unterstützung? Welche Möglichkeiten haben Lehrkräfte, sich der Gewalt an Schulen zu stellen?

Maßnahmen gegen Gewalt an Schulen

Wird eine Schülerin oder ein Schüler Opfer von Angriffen, sollte sie oder er sich zunächst an eine Vertrauensperson wenden. Mitschülerinnen und Mitschüler, die die Angriffe miterleben, können aktiv werden und die Ansprechpersonen in der Schule um Unterstützung bitten. Personen, an die man sich wenden kann, sind beispielsweise Klassen- oder Verbindungslehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, die Eltern, andere Verwandte, Nachbarn oder auch eine Mitschülerin beziehungsweise ein Mitschüler.

Tipp: Wenn Kinder lieber mit jemandem sprechen möchten, den sie nicht kennen, gibt es das Kindersorgentelefon mit der bundesweit kostenlosen Rufnummer 0800/111 0 333 (Mo bis Sa von 14 bis 20 Uhr). Nähere Informationen zum Kindersorgentelefon bietet die Web-Seite „Nummer gegen Kummer“.

Um Gewalt an Schulen vorzubeugen, müssen Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie Eltern zusammenarbeiten. Einzelne Maßnahmen können sein:

  • Einrichtung von Runden Tischen zu Fragen der Gewaltprävention mit allen am Schulleben beteiligten Personengruppen
  • regelmäßige Gespräche zwischen Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften, um Konflikte zu besprechen, bevor sie entstehen (z.B. Einzelgespräche, durch neutrale Personen unterstützte Gespräche, Klassenrat)
  • Einbindung von Maßnahmen und Projekten zum sozialen Lernen ins Schulcurriculum
  • Mediation/Streitschlichtung in der Schule (Schülerinnen und Schüler helfen Schülerinnen und Schülern)
  • gemeinsame Gestaltung der Klassenräume
  • Ausweitung des schulischen Freizeitprogramms (z.B. Arbeitsgemeinschaften, Sport, Chor, Theater, Selbstbehauptungskurse) - auch mithilfe außerschulischer Kooperationspartner
  • Behebung von Vandalismusschäden durch die Schülerinnen und Schüler selbst
  • Gesprächs- und Beratungsangebot durch Verbindungs- und Beratungslehrkräfte, Fachkräfte der Jugendsozialarbeit an Schulen (Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter), Schulpsychologinnen und Schulpsychologen, Jugendsachbearbeiterinnen und Jugendsachbearbeiter der Polizei

Was kannst Du als Schülerin oder Schüler tun, um Dich gegen Erpressungen, Prügel, Drohungen oder Ähnliches in der Schule zu wehren?

  • Nimm es nicht hin, wenn Du belästigt, angegriffen oder gar gemobbt wirst.
  • Antworte aber nicht mit Gewalt, sondern versuche, mit der anderen Schülerin beziehungsweise dem anderen Schüler zu sprechen.
  • Setze ein eindeutiges "Stoppsignal" ("Stopp! Hör sofort auf, mich zu schubsen!").
  • Nimm das Angebot der "Streitschlichterinnen" und "Streitschlichter" wahr.
  • Grenze selbst keine Mitschülerinnen und Mitschüler aus und hilf denen, die ausgegrenzt werden.
  • Suche Mitschülerinnen und Mitschüler, die auch so denken und tu Dich mit ihnen zusammen.
  • Wende Dich an eine Vertrauensperson (z.B. Lehrerinnen und Lehrer, Deine Eltern oder andere Verwandte).

Falls Du selbst jemanden bedroht, verprügelt, Gewalt angetan oder einfach Mist gebaut hast: Vertrau Dich jemandem an und lass Dir helfen. Wenn Du lieber anonym mit jemandem sprechen möchtest, findest Du auf den Seiten von "time4teen" unter dem Themenfeld "Probleme/Lösungen" verschiedene Beratungsangebote und Telefonnummern.

Unterstützungsangebote

Auf den Seiten des VISIONARY-Portals finden Sie ausführliche Informationen zum Thema "Gewalt, Mobbing und Bullying in der Schule", die sich an Lehrkräfte, Eltern, Expertinnen und Experten sowie Schülerinnen und Schüler richten.

Im Kultusministerium bietet das "Kontaktbüro Prävention" Schulen Informationen und Beratung an.

Regional unterstützen Präventionsbeauftragte Schulen bei der Präventionsarbeit. Der Kontakt zu ihnen kann über das Kultusportal, über das zuständige Regierungspräsidium (RP, Referat 77) oder das Kontaktbüro Prävention hergestellt werden.

Die Broschüre "Aktiv gegen Gewalt" gibt pädagogische, psychologische und rechtliche Hinweise, die zur Sicherheit im Umgang mit Gewalterscheinungen beitragen. Sie ist zur Zeit nur als digitale Fassung erhältlich. Unterschiedliche Projekte und Programme für Kindertageseinrichtungen und Schulen in Baden-Württemberg in den Feldern Gesundheitsförderung, Gewaltprävention und Suchtprävention werden in der Broschüre "Roter Faden Prävention 2013" dargestellt. Die Bestellung ist möglich unter "Kontaktbüro Prävention“.

Tipp: Für Schulen, die Gewaltprävention in ein umfassendes Gesamtkonzept einbetten möchten, bietet sich der Einstieg in das landesweite Präventionskonzept „stark.stärker.WIR.“ an. Präventionsbeauftragte unterstützen die Einführung von „stark.stärker.WIR.“ beratend. Nähere Informationen können Sie unter "Kontaktbüro Prävention" nachlesen.

Verfahren