Lebenslagen & Verfahren

Auf dieser Seite haben wir für Sie typische Situationen aufgelistet, in denen Sie - privat oder geschäftlich - Verwaltungsdienstleistungen in Anspruch nehmen können oder müssen. Klicken Sie einfach auf das Stichwort, das Ihre Situation am besten beschreibt. Sie erfahren dann zum Beispiel, an wen Sie sich wenden müssen, was wann zu tun ist, welche Rechte und Pflichten Sie haben, welche finanziellen Hilfen Ihnen zustehen und welche steuerlichen Auswirkungen es gibt.

Lebenslagen

1. Gesetzliche Rentenversicherung

Die soziale Sicherung von Arbeitnehmern im Alter, bei verminderter Erwerbsfähigkeit und der Hinterbliebenen im Todesfall erfolgt im Wesentlichen durch die gesetzliche Rentenversicherung.

Träger der gesetzlichen Rentenversicherung sind:

  • für die sogenannte allgemeine Rentenversicherung: die Deutsche Rentenversicherung Bund und die Regionalträger (z.B. Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg)
  • für Bergleute, Seeleute und Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG: die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See

Neuversicherte Arbeitnehmer werden seit 1. Januar 2005 in einem Ausgleichsverfahren gleichmäßig auf alle Rentenversicherungsträger verteilt, welche dann auch für die Erbringung von Leistungen zuständig sind. Für bereits vor dem 1. Januar 2005 in der gesetzlichen Rentenversicherung versicherte Arbeitnehmer bleibt weiterhin der bisherige Rentenversicherungsträger zuständig. Sofern ein Beitrag als Beschäftigter in einem knappschaftlichen Betrieb, in der Seefahrt oder der Deutschen Bahn AG gezahlt wurde, ist immer die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See zuständig.

Die Deutsche Rentenversicherung erbringt hauptsächlich Rentenleistungen

  • wegen Alters (Altersrenten),
  • wegen Erwerbsminderung (Erwerbsminderungsrenten) und
  • wegen Todes (Witwen-/Witwer- und Waisenrenten).

Zu den Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung gehören neben Rentenzahlungen auch Beitragszuschüsse für die Krankenversicherung der Rentner sowie Leistungen für Rehabilitationsmaßnahmen.

Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung werden nur auf Antrag geleistet.

Die tatsächliche individuelle Höhe Ihrer Rente hängt im Wesentlichen vom zeitlichen Umfang der zurückgelegten rentenrechtlichen Zeiten und der Höhe der entrichteten Beiträge ab.

Rentenrechtliche Zeiten sind:

  • Beitragszeiten, die über die Lebenszeit zurückgelegt wurden, beispielsweise für
    • eine versicherungspflichtige Beschäftigung und Tätigkeit,
    • eine freiwillige Beitragszahlung,
    • die Kindererziehung,
    • den Bezug von Krankengeld oder Leistungen der Agentur für Arbeit,
    • die Pflege einer Person, die Anspruch auf Leistungen aus der Pflegeversicherung hat
  • Berücksichtigungszeiten (z.B. wegen Kindererziehung)
  • Anrechnungszeiten, beispielsweise wegen
    • Schulausbildung und Studium,
    • Arbeitsunfähigkeit,
    • Arbeitslosigkeit,
    • Schwangerschaft und Mutterschutzzeit

Grundsätzlich gilt, dass sich alle Zeiten positiv auf die Rentenhöhe auswirken. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie die Versicherungsverläufe, die Sie regelmäßig bereits vor dem Erreichen des Rentenalters erhalten, genau auf ihre Vollständigkeit hin überprüfen.

Im Übrigen hängt die Rentenhöhe noch von folgenden Faktoren ab:

  • Renteneintrittsalter: Je nach Rentenalter kann es zu Zuschlägen oder Abschlägen der Rente kommen.
  • Rentenart: Beispiele sind die
    • Altersrente,
    • Rente wegen Berufsunfähigkeit,
    • Rente wegen voller oder teilweiser Erwerbsminderung,
    • Witwen- beziehungsweise Witwer- oder Waisenrente.
  • aktuellen Rentenwert: Der aktuelle Rentenwert ist Bestandteil der Rentenformel und drückt aus, wie viel (Monats-)Rente ein Durchschnittsverdiener erhält, wenn Beiträge für ein Kalenderjahr gezahlt wurden.

Die Rentenzahlungen entwickeln sich dynamisch, das heißt, entsprechend der Entwicklung der Bruttolohn- und Bruttogehaltssummen bei den Beschäftigten. Bei der Ermittlung der Höhe einer Rentenanpassung wird zusätzlich

  • die Belastung der Arbeitsentgelte durch die Rentenversicherungsbeiträge,
  • der Prozentsatz der geförderten zusätzlichen Altersvorsorge (Altersvorsorgeanteil) und
  • das Verhältnis zwischen aktiv Beschäftigten und Rentnern (Nachhaltigkeitsfaktor) berücksichtigt.

Tipp: Für eine persönliche Beratung wenden Sie sich an eine Beratungsstelle Ihrer Rentenversicherung. Auf der Internetseite der Deutschen Rentenversicherung finden Sie weitere ausführliche und nützliche Informationen rund um die gesetzliche Rentenversicherung.

Verfahren